Sonntag, 29. April 2012

Ich schwimme

Kalter wind trägt ihn über den langen, steinigen Weg des vergessens, aber alles was er sieht brennt sich in seine Haut, als wäre er lediglich ein Vieh bereit geschlachtet zu werden.
"Macht euch bereit Hass zu ernten" klingt es leise aus seinem trockenem Rachen, der nur gelegentlich befeuchtet wird mit Schnaps und Bier.
Die Uhr an seinem Handgelenk wird langsamer, bis sie letztendlich vergisst weiter zu schlagen. 3 vor 3.
Sein Herz bleibt stehen, als er sieht wie dreckig seine Gestalt doch nur ist. Mager, schwach, verstümmelt.
Die Narben auf seinen Armen sind Zeitzeugen, die ihn immer an alles Erinnern, bis der Wind zu einer Böhe wird und schließlich verebbt.

Das Atmen fällt schwer und auch die Augen zu öffnen scheint  nahezu unmöglich.
Der Flaschenhals berührt ein letztes Mal die Lippen bevor er an der Wand zerbricht und ein Scherbenmeer hinterlässt.
Durchzuschwimmen ist das einzige was Linderung verspricht.
Ich schwimme.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen