„Stell dir vor du
sitzt alleine in deinem Zimmer. Draußen wird es dunkel. Die Zeit, die den
ganzen Tag vor dir her schlich und dich ausgebremst hat nimmt dich auf einmal
Huckepack, wenn dir die Kraft fehlt, und rennt.
Stell dir vor, der
Nebel zeichnet eine Silhouette von der Person, die du so lange nicht gesehen
hast und sobald du darauf zu gehst verlierst du dich an einen Ort, der dir
nicht mehr überschaubar scheint. An einen Ort, der dir zeigt, dass dein
tiefster Wunsch eigentlich du selbst bist.
Stell dir vor, du
gehst durch die Gedankengänge, aber findest keinen Raum, dessen Tür Du öffnen
und abschließen kannst, weil dir die nötigen Schlüssel fehlen. Die
Schlüssigkeiten, die du aufgrund deines Wissensdurstes durch den Strohhalm aus
dem Glas gesogen hast, dass bis zur Hälfte gefüllt war.
Stell dir vor, du
bist 13 Jahre alt.
Stell dir vor, du hasst
jeden da draußen.
Stell dir vor, du
kannst nicht anders, als jedes Mal, wenn dich dein Vater auf die Probe stellt,
ihn zu überführen und die Beweislage gegen ihn auszuspielen.
Stell dir vor, du bist
jetzt 6 Jahre älter und hast das Wissen, das Talent und den Charakter, etwas
ganz großes zu machen, aber du lässt es sein, weil es dich langweilt und du
mehr Spaß daran findest, zuzusehen, wie die Welt und die Menschen, die auf ihr
leben, sich selbst bemitleiden und in den Ruin fahren.
Ja, der Wagen parkt
nicht mehr im Sumpf, er ist schrottreif und wird die nächsten Jahrzehnte auch
nicht repariert.
Stell dir vor, du
hast alle Zeit der Welt und könntest alle um dich herum machen lassen was du
möchtest!
Tu es!“
Keuchend und schweißgebadet wacht er auf und setzt sich
an den Schreibtisch.
Die Taubheit seiner Gliedmaßen lässt nach und er sorgt
für Instandsetzung seiner Reizüberflutung.
Die Rauchschwaden wickeln sich langsam um seinen Hals,
ohne, dass er es mitbekommt.
Der Kreislauf fällt ab.
Er sackt zusammen.
„Tu es!“ sagt er immer und immer wieder.
Tu es!
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