Montag, 4. Juni 2012

Das Boot

Ein tiefer Atemzug.

Ein letzter bevor es losgeht!
"Ihr lauft erst los, wenn ihr das Boot seht!"
Der Pier wird nur von zwei Laternen schwach beleuchtet und trotzdem sieht er alles wie im hellsten Licht.
Unbehagen kommt auf.
Die erste Situation, wo wir zu viert hingehen.
Sonst nur zweier Teams.
»Was ist wenn was schief geht? Was, wenn wir zu langsam sind oder der Sprung nicht so abläuft wie er's sollte?«

Das Boot kommt.
"LOS! LOS! LOS!"
Wir drei rennen, als säße uns der Teufel im Nacken, eine Leuchtrakete, unser stichwort!
Mit voller Kraft stoßen wir uns von dem Holzsteg ab und tauchen ins Wasser ein - jetzt heißt es Ausdauer beweisen!
Wir schwimmen bis zum Boot raus und klettern die Rettungsleiter hoch.
Kein Mucks.
Wer zu laut atmet, wird umgebracht, so einfach waren die Regeln.
Er und Ich gingen gemeinsam unter Deck und erforschten die Katakomben des grade geenterten Frachtschiffs. 
Es riecht nach rohen Kartoffeln und altem Fisch - Wie man es sich immer vorgestellt hat.
Er findet das Logbuch und die Kasse.
Das Logbuch verbrennen wir auf dem Deck und die Kassette wird zuhause aufgebrochen und aufgeteilt.
Das glühen der Zigarette verrät uns, dass auch die andern beiden ihren Auftrag erledigt hatten. 
Wieder zuhause brachen wir die Kassette auf und teilten die fünfhundert Euro untereinander auf.

Wir jeweils hundertfünfzig und die andern hundert. 
"Und wie ist euer Job gelaufen?" fragte er mit einem zynischen Unterton.
Sie sollten aus den Containern eine ganz bestimmte Lieferung abholen. 
"Wir haben sie!" 
Es wurde geflüstert, damit keiner merkt, dass wir in diesem Lagerraum sind. 
Es knallt.
Die Türen fliegen aus den Angeln. Keine Zeit um alles einzustecken. Er griff nach dem Paket und wir rannten.

Abgesprochene Wege. »links. rechts. gradeaus über die Hecke durch den Garten auf die Garage und wieder runter. wieder links...«  Plötzlich stand ein Polizist vor mir. »Wir wurden verpfiffen!«

Linkes knie, hand abwehren, Mittelhandknochen brechen, knie Scheibe trümmern, weiter laufen!
Endlich angekommen wurde bericht erstattet.
Er ging sofort auf den Russen los - erst handeln, dann fragen...


Blut triefend auf dem kalten boden sah er benommen in den sternklaren himmel.

keinerlei anzeichen von leben oder zivilastion.
zumindest nicht in ihm.
er steht auf, und trottet leblos durch die stadt, die ihm einst alles genommen hat!
"ICH HASSE DICH!"

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